Shoelace – Hat Google nichts dazugelernt?

Google startet die neue App Shoelace. Mit diesem neuen Sozialen Netzwerk will das Unternehmen Menschen mit ähnlichen Interessen zusammenbringen. Klingt erstmal nach einer guten Idee, würde Google nicht auf mehrere gescheiterte Social Networks zurückblicken.

Das Ende von Google+

Auch wenn Google Vorreiter in vielen Bereichen des Internets ist, konnte es sich in der Welt des Social Media nie wirklich durchsetzen. Google+ erreichte nie das Ansehen und die Beliebtheit von Facebook und Co. Im April 2019 wurde das letzte „richtige“ Soziale Netzwerk von Google ein für alle Mal geschlossen. Jedenfalls für private Konten. Auslöser für diese Entscheidung waren zuletzt Probleme mit der Datensicherheit.

So richtig angenommen wurde die Plattform nie. Auch wenn der Google+ Account Bestandteil vieler anderer Dienstleister und Angebote war. Die Anmeldung auf dem Netzwerk folgte sozusagen automatisch. Trotz allem nahm die Nutzung dieses Angebotes in den letzten Jahren drastisch ab. Nun zieht Google endgültig den Stecker.

Mit Shoelace wird ein neuer Versuch gestartet

Quelle: Screenshot / Mirjam Rudolph

Ganz aufgeben will das Unternehmen jedoch noch nicht. Dafür ist die Nachfrage für Soziale Netzwerke zu groß und die Sparte viel zu bedeutend. Auch wenn YouTube nicht selten als Soziales Netzwerk angesehen wird, und sogar Google Maps schon Schritte in diese Richtung macht, wird nun noch eine Plattform mit in den Social Media-Pool geworfen.

Da sich das Prinzip der Interessengleichheit bei Google+ durchgesetzt hat, wird dies hier erneut aufgegriffen. Grundsätzlich sollen auf Shoelace nicht nur virtuelle Freundschaften geschlossen werden. Es soll um reale Kontakte gehen.

Man gibt in der App also seine Interessen an, diese werden dann lokal gefiltert. Man wird nun von Menschen in der Nähe gefunden und so können sich Interessengemeinschaften bilden. In der App gibt es sowohl Profile, Events und die Möglichkeit miteinander Kontakt aufzunehmen.

Momentan gibt es das Angebot nur in New York City. Events (welche sich in der App „Loops“ nennen) können derzeit also nur dort erstellt und gefunden werden. Ausserdem unterliegt die App noch einem Einladungssystem, man kann nicht einfach beitreten. So versucht Google erneut einen Hype zu schaffen.
Vermarktet wird das Produkt unter dem Label Area120. Hier werden neue Produkte angetestet, bewertet und erst später eventuell zu einem echten Google-Produkt befördert.

Die App steht momentan noch für iOS und Android zur Verfügung, im Browser kann sie noch nicht genutzt werden.

Beitragsbild: Wikimedia

Mirjam Rudolph

Mirjam "Mila" Rudolph ist seit ihrem Studium an der SRH als Texterin für verschiedene Online-Anbieter tätig und arbeitete im Bereich der Sozialen Medien für ein Schweizer Uternehmen. Außerdem schrieb sie aktiv für das Wochenblatt ihrer Region und ist nun als Freie Journalistin selbstständig. Sie beschäftigt sich intensiv mit Medienproduktion, Journalismus, Schriftstellerei, Verlagswesen und Social-Media-Management. Mittlerweile sammelt sie Erfahrungen in den verschiedensten Bereichen der Medien- und Kommunikationsbranche und will in Zukunft in diesem Bereich erfolgreich sein.