Y-Kollektiv – Journalismus auf YouTube, Facebook & Co.

Dokumentationen gibt es schon lange nicht mehr nur im Fernsehen. Gerade für die junge Zielgruppe sind Alternativen in den sozialen Medien attraktiv. Wir stellen ein Online Format für kontroverse Themen vor: Y-Kollektiv.

Was ist Y-Kollektiv?

Einmal pro Woche veröffentlicht Y-Kollektiv Reportagen oder Dokumentationen. Der Beitrag soll der echten Erfahrung der Journalisten so nahe wie möglich kommen. Zurzeit wird jeden Donnerstag ein neues YouTube-Video veröffentlicht. Die Zuschauer können die Recherche zu den Themen mitverfolgen. Sie sind gefühlt mit dabei, wenn neue Informationen auftauchen. Ziel ist es, solche Themen anzusprechen, die nicht alltäglich in den Nachrichten oder Streams behandelt werden.

Bei Y-Kollektiv handelt es sich um ein online-only Angebot. Die Beiträge werden nur auf verschiedenen Kanälen der sozialen Medien hochgeladen. Du findest sie auf Instagram unter Instagram-TV, auf Facebook und YouTube. Interessant sind die Dokumentationen und Reportagen für 14- bis 29 Jährige. Die Journalisten richten sich also an ein junges Publikum.

Symbolbilder Beispielthemen Y-Kollektiv
Beispiele für Themenauswahl beim Format – Umgang mit Menschen mit Behinderung, Drogenkonsum, Sekten; Quelle: Tabletten: Unsplash Myriam Zilles, Down Syndrom: Unsplash Nathan Anderson, Liederbücher: Unsplash Chuttersnap

Wer steckt dahinter?

Hinter den Social Media Kanälen steckt das öffentlich-rechtliche Angebot Funk. Öffentlich-rechtlich deshalb, weil ein solches Angebot von den Rundfunkbeiträgen finanziert wird. Funk betont dabei den subjektiven Charakter. Die Inhalte werden unabhängig von politischen und finanziellen Einflüssen produziert. Weiters vorteilhaft für die Zuschauer ist zudem, dass die Videos werbefrei sind. Dazu ist es notwendig, auch auf den Plattformen, auf denen die Beiträge verbreitet werden, keine Werbung zu schalten. So dürfen die Videos auf YouTube beispielsweise keine Pre-, Mid- oder Postroll Schaltungen enthalten. Dementsprechend erhalten die Plattformen keine unmittelbaren Einnahmen über die Videos von Y-Kollektiv.

Funk ist allerdings keine eigene rechtliche Instanz. Das Angebot gehört zu den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF. Folglich handelt es sich um eine Gemeinschaftseinrichtung. Diese übernehmen die Verantwortung für die Inhalte. Federführend eingesetzt wird der SWR (Mitglied der ARD).

Wie viele Menschen sehen sich Dokus auf Youtube an?

Wissenskanäle gewinnen in Deutschland auf YouTube an Aufmerksamkeit. Im Genre-Vergleich der Beliebtheit der verschiedenen YouTube-Kanäle steht im Jahr 2021 ein Wissenskanal gleich an zweiter Stelle. „HaerteTest“ gewinnt das Ranking. Dieser veröffentlicht Videos mit Experimenten und Crash-Tests.

Der beliebteste Wissenskanal in Deutschland ist nach Anzahl der Follower „Kurzgesagt – In a Nutshell“. Dieser liegt bei 15,3 Millionen Abonnenten im Juni des Jahres 2021. Y-Kollektiv liegt im Ranking noch auf dem 6. Platz. Der Kanal hatte zu dieser Zeit 923.000 Follower.

Welche Themengebiete behandelt Y-Kollektiv?

Die Journalisten widmen sich heiklen Themen, Tabuthemen und neuen oder eher unbekannten Entwicklungen. Y-Kollektiv will nicht Mainstream sein. Demzufolge gibt es beispielsweise Episoden über Schönheitsoperationen bei Männern, Prostitution, Drogenkonsum oder anderen kontroversen Gebieten. Y-Kollektiv selbst sagt, dass sie Wert auf echten, nahen und subjektiven Journalismus am Zahn der Zeit legen. So veröffentlichen die Reporter auch aktuelle Inhalte, wie zum Beispiel zur Flutkatastrophe oder der bevorstehenden Bundestagswahl 2021.

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Y-Kollektiv zeigt kontroverse Inhalte. Hier ein Beiträg über Tablettenabhängigkeit. Quelle: Youtube Kanal Y-Kollektiv

Die Themengebiete umfassen unter anderem folgende Bereiche:

  • Reportagen aus dem Ausland
  • Menschenrechte und Soziales z.B. Obdachlosigkeit
  • Lifestyle z.B. Social Freezing, Extremsport
  • Politik z.B. Ex-Neonazis
  • Umwelt und Nachaltigkeit z.B. Tierversuche, Minimalismus
  • Sexualität und Drogen z.B. Fetische, Drogenabhängigkeit

Mehr zur Social Media Plattform Youtube: Youtube Shorts – Konkurrenz für TikTok?

Quellen: Funk.de, Wikipedia, YouTube Y-Kollektiv, Statista.de Wissenskanäle Youtube Erhebung, Statista.de beliebteste YouTube Kanäle
Bildquelle Beitrags-Titelbild: Unsplash Jesus loves Austin