Barbie vs. Oscars

Am 10. März ist es in Los Angeles wieder soweit und die Award-Season findet in der Verleihung der Oscars, dem wichtigsten Filmpreis des Jahres, ihren Höhepunkt. Zum 96. Mal heißt es dann wieder „And the Oscar goes to…“. In insgesamt 23 Kategorien werden die besten Filmmomente des vergangenen Jahres gefeiert. Es soll bei der Vergabe der Academy Awards (endlich) auf mehr Diversität geachtet werden. Letzte Woche wurden die Nominierungen bekannt gegeben und diese sorgten, zumindest teilweise, für ziemlichen Aufruhr.

Die Nominierungen

Der absolute Abräumer mit insgesamt 13 Nominierungen ist das Atombombendrama Oppenheimer von Regisseur Christopher Nolan. Weitere Filme die in der Kategorie „Bester Film“ nominiert wurden sind American Fiction, Barbie, Killers of the Flower Moon, Maestro, Past Lives, Poor Things, The Zone of Interest, The Holdovers sowie Anatomie eines Falls. Für diesen Film wurde auch die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller in der Hauptrolle für den Oscar nominiert.

Ebenso wurde Lily Gladstone als erste Indigene für ihre Rolle in Killers of the Flower Moon in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ nominiert. Das wir darauf bis im Jahr 2024 warten mussten, ist jedoch ein anderes Thema.

Doch was sorgte für besagten Aufruhr? Es war die Nominierung für Ryan Gosling in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ für seine Rolle als Ken in der feministischen Komödie Barbie. Oder eher die fehlenden Nominierungen für Margot Robbie als beste Hauptdarstellerin und Greta Gerwig als beste Regie.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

She’s Everything. He’s just Ken.

Unter diesem Slogan ging im letzten Jahr das weltweite Barbie-Fieber los. Niemand wusste so recht, was einen in diesem Film über die allseits bekannte Puppe erwarten würde. Doch mit Greta Gerwig als Regisseurin und Margot Robbie in der Hauptrolle waren die Hoffnungen groß und wurden nicht enttäuscht. Das Ergebnis war eine kluge, feministische, lustige und bisweilen rührende Geschichte. Greta Gerwig erschuf eine cineastische Welt, in der Barbie alles ist und Ken.. naja.. eben Ken. Das Barbieland kennt das Patriarchat nicht und dort haben die Bewohner:innen jeden Tag einen großartigen Tag. In pink versteht sich. Doch Barbie muss mit Schrecken feststellen, dass in der realen Welt das Patriarchat immer noch das Leben der Menschen negativ beeinflusst und begibt sich auf eine abenteuerliche Mission.

Das Patriarchat ist überall

Sehenswert für jung und alt wird Barbie zum erfolgreichsten Film in 2023 und hatte nach zwei Wochen bereits über eine Milliarde Dollar weltweit eingespielt. Insgesamt wurde Barbie in 8 Kategorien nominiert. Ohne Greta Gerwig und Margot Robbie undenkbar. Trotzdem gingen die beiden Frauen in den wichtigsten Kategorien leer aus.

Die Fans zeigen sich in den Sozialen Medien entrüstet und auch Ryan Gosling selbst gibt ein Statement zur Nicht-Nominierung ab. In diesem es heißt: „Ich bin unglaublich geehrt und stolz darauf, für die Rolle des Kens für einen Oscar nominiert zu werden. Aber es gibt keinen Ken ohne Barbie und es gibt keinen Barbie-Film ohne Greta Gerwig und Margot Robbie. Sie sind diejenigen, die am meisten für diesen geschichteschreibenden, weltweit gefeierten Film verantwortlich sind.»

Margot Robbie und Greta Gerwig nicht zu nominieren, ist der Beweis dafür, warum es Filme wie diesen geben muss. Ken zu nominieren, aber nicht Barbie entspricht so ziemlich der Handlung des Films und zeigt uns wieder einmal, wie versucht wird, Frauen in den Hintergrund zu drängen. Vielleicht waren diese beiden Frauen einfach ein bisschen zu erfolgreich für die Oscars.

Gefreut werden kann sich allerdings über die Nominierung von America Ferrara in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“. Ihr Monolog in Barbie hat vermutlich Tausende und Millionen Menschen zu Tränen gerührt.

Der Monolog der Frauen aus der Seele spricht

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die gesamte Liste der Nominierungen gibt es hier.

Quellen:
https://www.kino.de/unternehmen/prosieben/news/alle-oscar-nominierungen-2024-dieser-film-geht-fuer-deutschland-ins-rennen/
https://www.wienerzeitung.at/a/she-s-everything-he-s-just-ken
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/barbie-warner-kinokassen-eine-milliarde-dollar-100.html
https://www.deutschlandfunk.de/deutsche-schauspielerin-sandra-hueller-fuer-oscar-und-c-sar-nominiert-104.html
https://www.watson.ch/leben/filme-und-serien/621835755-greta-gerwig-und-margot-robbie-gehen-bei-oscars-leer-aus-fans-wuetend

Bilder:
Bild 1 von macrovector auf Freepik