10 Fragen an Influencerin @lauramichelleee

Wie ist das eigentlich, Influencerin zu sein? Diese Frage stellen sich vermutlich einige Nutzer der sozialen Medien. Im folgendem Interview beantwortet Influencerin @lauramichelleee spannende Fragen zu Ihrem Leben als Influencerin.

Laura hat auf Instagram inzwischen 144 Tausend Abonnenten (Stand 13.05.21). Sie ist bei der Influencer-Marketing-Agentur „Changes Agency“ unter Vertrag.

Das Interview mit Influencerin @lauramichelleee

  1. Kannst du dich einmal kurz vorstellen?
    Ja, also ich bin Laura, 21 Jahre alt und wohne seit knapp 1,5 Jahren in Köln. Ich
    bin wegen meinem Studium hier hergezogen und davor habe ich in Stuttgart gewohnt. Ich muss aber direkt sagen, dass mir Köln viel besser gefällt.
  2. Wann und wieso hast du mit Instagram angefangen?
    Das Ganze hat glaube ich 2017 angefangen, als ich noch in der Schule war. Ich habe einfach immer meine Fotos auf Instagram geteilt, ohne mir wirklich viel dabei zu denken und irgendwie habe ich mit der Zeit immer mehr Abonnenten bekommen. Ich hatte aber NIE den Plan, irgendwie Influencer zu werden. Es kam einfach alles nach und nach. Ich würde sagen seit Mitte 2019 ist es dann wirklich zu meinem Job geworden.
  3. Wie viel Zeit investierst du in Instagram und viele Posts lädst du wöchentlich hoch?
    Sehr viel Zeit! Meine Bildschirmzeit alleine am Handy liegt bei 8h täglich. Dazu kommt dann zusätzlich noch die Zeit, die ich am Laptop arbeite, um z.B. meine Steuern, Buchhaltung, Mails und Bildbearbeitung zu erledigen. Für Fotos und Videos plane ich die Woche mindestens zwei Tage ein, an den ich shooten gehe. Zurzeit lade ich in der Woche fast 7 Postings hoch und Daily Stories. Am längsten dauert tatsächlich immer das Bearbeiten und Hochladen der Stories, sowie das Beantworten von meinen DM´s. Alleine für die Nachrichten plane ich am Tag 3-4 Stunden ein, da es mir einfach sehr wichtig ist, meine Community zu bewahren.
  4. Ist Instagram für dich ein Hobby oder ein Job?
    Es war damals ein Hobby, als ich noch kein Geld verdient habe und auch nicht täglich um die 10-12 Stunden dafür gearbeitet habe. Mittlerweile ist es ein kompletter Fulltimejob. Mir ist bewusst, dass sehr viele Menschen diesen Job belächeln und immer denken „Ach ja paar Fotos posten und dafür einen Haufen Geld bekommen– das kann ich auch“. Viele unterschätzen, was alles dahinter steckt und sehen auch immer nur das, was sie sehen wollen. Ich muss dazu sagen, ich bin super dankbar für alles und bin froh, dass ich einen Job habe, der mir auch Spaß macht und mich erfüllt, aber auf der anderen Seite ist der Druck, der täglich auf einem liegt enorm. Social Media hat sehr viele Schattenseiten, mit denen man irgendwie lernt umzugehen. Dennoch würde ich es nicht aufgeben wollen, auch wenn es mich neben der Uni ab und zu in den kompletten Wahnsinn treibt (haha).
  5. Nutzt du noch weitere Social Media Plattformen aktiv? Wenn ja, welche?
    Nicht wirklich. Ich habe zwar noch TikTok, aber ich bin dort nicht wirklich viel aktiv. Ich hätte ehrlich gesagt auch keine Zeit mehr für eine zusätzliche Plattform
  6. Was sind für dich die positiven und negativen Seiten am “ Influencer-Dasein“ ?
    Positiv:
    -Man erlebt sehr viel, da man z.B. zu super vielen verschiedenen Events eingeladen wird oder auch sogar mal für eine Kampagne ins Ausland fliegen darf.
    -Man lernt super viele interessante Leute dadurch kennen.
    -Ich persönlich mag es einfach viel zu teilen, Tipps zu geben und zu motivieren
    -Auch liebe ich das Feedback meiner Community! Ich merke täglich, wie dankbar die Leute für meine Stories sind auch wenn ich das oft gar nicht verstehen kann, freut es mich immer zu hören, dass es z.B. jemandem durch meine Stories besser geht oder ich einfach immer gute Unterhaltung biete.
    -Kooperationen sind natürlich auch positiv! Man entscheidet sich ja im Endeffekt immer nur für Produkte, die man selbst gut findet und ich liebe es, dann einfach neue Produkte mit meinen Abonnenten zu teilen!
    -Natürlich wird man auch gut bezahlt für die Werbung (haha). Das ist also auch ein PIuspunkt.

    Negativ:
    -Die Leute verstehen nicht, dass es trotzdem noch eine Privatsphäre gibt. Nur weil ich vieles aus meinem Leben teile, bedeutet das nicht, dass ich alles aus meinem Leben teilen werde und möchte. Viele Leute haben davor wirklich keinen Respekt und werden dann zum Teil sehr frech, wenn man ihnen z.B. keine Auskunft über seinen Beziehungsstatus gibt.
    -Man ist einem permanenten Druck ausgeliefert, der auch ab und zu an der Psyche kratzt. Ich erwische mich selbst leider viel zu oft dabei.
    -Man hat diesen Druck, jeden Tag präsent zu sein. Man kann schlecht einfach sagen „Gut ich nehme mir jetzt 2 Wochen Urlaub“ und verschwindet dann komplett von der Bildfläche. Also in der Theorie geht das natürlich, aber ich persönlich hätte direkt ein schlechtes Gewissen und Angst, dass sich das negativ auf meinen Account auswirken würde. Mittlerweile nehme ich mir aber auch mal einen Tag frei, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben – früher hätte ich das niemals gekonnt
    -Leider wird über Social Media immer noch viel hate verbreitet. Die Leute verstecken sich hinter Fake Profilen und trauen sich deshalb, alles zu schreiben was Ihnen gerade durch den Kopf geht. Ich bekomme zum Glück selten böse Nachrichten und wenn, lasse ich es mittlerweile kaum mehr an mich ran, da ich der Meinung bin, dass nur frustrierte Menschen andere schlecht machen müssen, um sich selbst besser zu fühlen. Das tut mir dann fast schon wieder Leid für diese Personen.
  7. Hast du schon mal überlegt, mit Instagram aufzuhören? Wenn ja, warum?
    Tatsächlich ja. Im Endeffekt weiß ich, dass ich es sowieso nicht machen würde, aber an manchen Tagen komme ich mit diesem ständigen Druck einfach nicht zurecht. Es ist zwar besser geworden, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich sitze nicht manchmal heulend zu Hause, weil ich das Gefühl habe mir fällt die Decke auf den Kopf. Aber es gibt mir trotzdem extrem viel und ich würde niemals diese Chance, die mir gegeben wurde einfach über den Haufen werfen!
  8. Hast du aktuell Kooperationen & wenn ja, was sind für dich die Kriterien für eine erfolgreiche Zusammenarbeit?
    Ja natürlich. Wie eigentlich schon erwähnt, sind meine Kooperationen meistens langfristig und nicht nur für einen Monat und das ist mir auch wichtig. Mir ist generell wichtig, dass der Kooperationspartner mir Freiraum gibt, was die Gestaltung und Umsetzung angeht. Ich mache keine Kooperationen, bei denen mir alles genau vorgegeben wird, denn ich weiß schließlich am besten, was gut bei meiner Community ankommt und was nicht. Sehr wichtig ist mir auch, dass die Partner mir im Voraus genügend Zeit geben, ein Produkt zu testen. Sonst ist mir einfach eine professionelle und klare Kommunikation wichtig.
  9. Hast du Tipps, für Neulinge im Instagram- Business?
    Einfach anfangen. Ich würde empfehlen, einfach regelmäßig aktiv zu sein und damit meine ich wirklich, täglich Stories zu machen und Fotos hochzuladen. Gerade die Reels sind so eine neue und gute Möglichkeit, auch als „Neuling“ schnell zu wachsen, da dort der Algorithmus anders ist. Ich persönlich denke, dass es wichtig ist, gerade am Anfang auch bei Anderen sehr aktiv zu sein. Das was man auf Social Media gibt, bekommt man auch zurück. Interaktion ist einfach so wichtig auf Social Media. Ich denke auch, dass Hashtags immer noch relevant sind also würde ich immer passende Hashtags zum Bild posten. Ansonsten einfach man selbst sein, sich nicht verstellen und das posten, was man selbst mag und was einen repräsentiert.
  10. Was sind deine weiteren beruflichen Pläne für die Zukunft?
    Ich möchte erst mal mein Studium abschließen, aber mich dann zu 100% auf Social Media konzentrieren. Ob ich noch einen Master irgendwann dran hänge wird man sehen, aber ich denke es wird für mich erst mal ins Ausland nach dem Bachelor gehen!
Influencerin @lauramichelleee
Screenshot/Instagram @lauramichelleee/ Melissa Hepting

Fazit – Interview mit Influencerin @lauramichelleee

Wie das Interview zeigt, gibt es positive und negative Seiten im Leben eines Influencers. Der Beruf des Influencers ist mit viel Zeitaufwand und viel Druck von außen verbunden. Von Außenstehenden wird dieser Berufswunsch jedoch häufig belächelt und die Arbeit dahinter unterschätzt. Influencer üben einen zeitgemäßen Beruf aus, der wie alle anderen Berufe respektiert werden sollte.

Vielen Dank an dieser Stelle an Influencerin @lauramichelleee, für den Einblick in dein Leben.



Quellen: Interview mit Laura, Instagramprofil von Influencerin @lauramichelleee