Instagram-Sperrung in Russland: Wie geht es weiter?

Neben Twitter und Facebook, wurde nun auch Instagram in Russland gesperrt. Die Medienaufsicht Roskomnadsor gab Influencer:innen und Nutzer:innen 48 Stunden Zeit, um alle Inhalte zu sichern. Als offizieller Grund, für die Instagram-Sperrung, wurde die Verbreitung von Gewaltaufrufen gegen russische Bürger:innen und Soldat:innen genannt.

Reaktionen auf die Instagram-Sperrung in Russland

Der US-Konzerns Meta, hatte sich zuletzt dazu entschieden, Gewaltaufrufe gegen russische Truppen zuzulassen und nicht direkt zu unterbinden. Diese Entscheidung löste in Russland eine große Empörung aus. Die Generalstaatsanwaltschaft will den US-Konzern als „extremistische Organisation“ einordnen und verbieten lassen. Der benötigte Antrag liege dem Gericht bereits vor. Die Instagram-Sperrung betrifft wohl etwa 80 Millionen User:innen. Ein Teil von ihnen nutzte Instagram nicht nur als Hobby, sondern auch aus beruflichen Zwecken. Die sozialen Medien sind ein wichtiges Tool fürs Online-Marketing und Instagram ist die Plattform schlechthin für Influencer:innen. Doch auch für Hilfsorganisationen oder Aktivisten fehlt nun ein wichtiger Kommunikationskanal. Die Enttäuschung im Land ist daher groß.

Instagram-Sperrung
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Welche Alternativen haben Nutzer:innen?

Einige Nutzer: innen versuchen inzwischen den Kontakt zur Community durch andere Plattformen aufrecht zu halten. Aber auch über virtuelle private Netzwerke (VPN), kann Instagram aufgerufen werden. Der Server glaubt durch den VPN-Zugang, dass sich der Nutzer oder die Nutzerin in einem anderen Land befinde. Das Geschäft mit VPN-Zugängen soll in Russland aktuell boomen. Allerdings scheint dies auch nicht vollständig zu funktionieren, denn manche westlichen Medienplattformen wendeten sich bereits an das Netzwerk „Tor“. „Tor“ anonymisiert Verbindungsdaten und wird daher oft als Zugang zum Darknet genutzt. Durch „Tor“ können Webseiten aufgerufen werden, die eigentlich gesperrt sind. Twitter, Facebook und BBC nutzen bereits das Netzwerk. Eine weitere Alternative zu Instagram, soll zusätzlich bald das russische Netzwerk „Rossgram“ darstellen.

Fazit

Auch wenn sich Instagram bald dem Netzwerk „Tor“ anschließen sollte, birgt die Nutzung für russische Bürger:innen Risiken. Schließlich ist Instagram in Russland verboten. Die Influencer:innen gehen somit bei Nutzung das Risiko ein, verurteilt zu werden. Fraglich wie viele sich diesem Risiko aussetzen werden, vor allem jetzt wo Russland an der Ersatz-Plattform „Rossgram“ arbeitet.

Quellen: https://www.pexels.com/de-de/foto/hand-iphone-smartphone-internet-174938/; https://www.welt.de/kmpkt/article237550405/Instagram-Bann-in-Russland-So-wollen-Influencer-die-Sperre-umgehen.html