Jonas Ems – Vom Unterhaltungs- zum Informations-YouTuber

Der YouTuber Jonas Ems hat – Stand Oktober 2022 – über 2,8 Millionen Abonennten auf seinem Kanal. Seine Reichweite nutzt er seit wenigen Monaten für ernste Themen: Tierschutz, Veganismus, Aufklärung zu Fleischersatzprodukten und Co. Wer Jonas´ Videos vor ein paar Jahren ansieht, wird vielleicht überrascht sein: Früher machte er Pranks, zeigte seine Beziehung und nutze das, um Clicks zu generieren. Ende Dezember 2021 veröffentlichte er dann ein Statement, dass er seine Inhalte ändern und seine Reichweite anderweitig nutzen möchte.

Warum dieser Sinneswandel?

Im Video „Das Ende dieses Kanals“ erklärt er, warum er sich für eine neue Ausrichtung entschieden hat: Seit 2012 ist er auf YouTube aktiv. Nach seinem Abitur zog er 2016 nach Berlin und erreichte bald 1 Millionen YouTube-Abonennten. Als er seine damalige Freundin Denise kennenlernte, produzierten sie zusammen Videos und zeigten die Beziehung öffentlich. Wie er heute sagt: Beziehungen interessieren viele Singles, die sich nach einem Partner sehnen, aber auch Paare, die sich in Influencern ein Stück weit wiederfinden und vergleichen wollen. Clickbait und wachsende Aufmerksamkeit waren ein Reiz, doch 2019 ging die Beziehung in die Brüche. Abgesehen von der emotionalen Belastung der Trennung gab es noch ein Problem: Das Konzept eines Pärchen-Kanals war nicht mehr umsetzbar, in den Jahren 2020 und 2021 gab es keine durchdachte Neuausrichtung. In der Zwischenzeit war Jonas allerdings nicht untätig: Er gründete eine Firma mit, schrieb mehrer Bücher und nahm mehrere Moderations- und Schauspiel-Jobs an.

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Video: Das Ende dieses Kanals, siehe https://www.youtube.com/watch?v=pnWz2KCggCU

Einige Inhalte sieht er heute kritisch und sagt, dass er nicht mehr zu allen Videos stehen kann. Zum Beispiel den Schlussmachen-Streich bei seiner Freundin. Er bekam negatives Feedback, da er seine Beziehung „ausschlachtete“ und nicht als ernsthafter Content Creator wahrgenommen wurde. Außerdem zeigte er die Beziehung auch unrealistisch – oft wurden die positiven Seiten gezeigt, aber selten schwierige Phasen. Abgesehen davon kommt der Leistungsdruck dazu, wenn die Zahlen auf YouTube nicht mehr stimmen und rückläufig sind. Die Öffentlickeit hat auch Schattenseiten. Er wird häufiger erkannt und zunehmend beleidigt. Während der Corona-Zeit begann er zu trinken. Jonas wurde klar: So kann es nicht weitergehen, so bin ich nicht.

Ausrichtung des Kanals auf das Thema Tierschutz

Seinen Erfolg möchte er jetzt nutzen und andere inspirieren. Er möchte die Inhalte nicht an die Meinung der Leute anpassen – klar möchte man positives Feedback von Fans, aber das sei nicht alles. Er hat hinterfragt, was er tun will. Zum einen hat der YouTuber durch eine Therapie viel aufgearbeitet und mit dem Trinken aufgehört. Andererseits hatte er immer schon eine Leidenschaft für Tiere und deren Schutz. Das hat ihn zu seinen jetzigen Videos veranlasst, hinter denen er voll und ganz steht. Eine komplette Neuausrichtung des Kanals – überwiegend erfolgreich.

Auch hier gibt es Probleme, denn militante Tierschützer oder Personen, die sich in ihrer Lebensweise angegriffen fühlen, gibt es auch hier. Das sagt er deutlich in seinem Video „Warum Tierschutz scheiße ist“. Zum Beispiel könne man es nie allen recht machen. Wenn er Veganer sei, solle er sich laut Meinung einiger auch immer umweltfreundlich fortbewegen (z.B. grundsätzlich nicht mehr mit dem Flugzeug in den Urlaub reisen). Das niemand perfekt ist und kleine Veränderungen auch eine Menge bewirken, sei einigen Kritikern egal. Jonas selbst sagt, besser man bewirke etwas als gar nichts. Er möchte andere nicht bekehren oder belehren. Zuschauer*innen sollen selbst entscheiden, wie sie mit den Informationen in seinen Videos umgehen. Es soll ein Bewusstsein geschafften werden.

Seine Abonnenten – egal wie viele – möchte er mit sinnvollen Inhalten informieren und zeigen, dass er hinter der Thematik steht. Jeden Montag soll ein neues Videos online gestellt werden. Seitdem ist einiges passiert. Fast ein Jahr ist seit seinem Statement vergangen. Jonas redet neben Tierschutz auch über mentale Gesundheit, respektvolle Beziehungen, die Schattenseiten als bekannte Person und kritisiert Influencer. Zu hoffen ist, dass mehr Influencer seinem Beispiel folgen und ihre Reichweite für gesellschaftskritische Themen nutzen.

Quellen:

Jonas Ems: gefährlicher Alkoholkonsum wegen Social Media: https://www.funk.net/channel/deep-und-deutlich-12229/jonas-ems-gefaehrlicher-alkoholkonsum-wegen-social-media-1804801

Jonas: Das Ende dieses Kanals https://www.youtube.com/watch?v=pnWz2KCggCU

Jonas: YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/c/uFoneTV/videos

Jonas: Warum Tierschutz scheiße ist. https://www.youtube.com/watch?v=hxBViPklxjg

Bilder:

https://unsplash.com/photos/8LfE0Lywyak

https://pixabay.com/photos/animal-welfare-dog-locked-1116205/

Eva Bloch

Eva Bloch

Eva hat während ihrem Bachelor- und Masterstudium erste Berufserfahrung gesammelt. Momentan arbeitet sie in einem Industrieunternehmen als Werkstudentin im Bereich Unternehmenskommunikation. In ihrer Freizeit liest sie gerne, kocht oder macht Zumba.